Am gestrigen Montagabend entschloss ich mich, nach einem prüfenden Blick auf unsere Frobi-Webcam, endlich wieder einmal für einen Besuch auf die Frobi. Lange ist es her seit meinem letzten Sonnenuntergang-Flug. Innerlich war dies dann auch der grösste Antrieb, sich durch den abendlichen Oltner-Verkehr zu quälen, steht’s mit dem unangenehmen Hintergedanken, dass es vielleicht trotzdem nicht ideal zum fliegen sein wird. Um das herauszufinden gibt es nur eines: Auto packen und los!
Auf dem Weg zur Froburg kreuze ich Beat, welches wir mit einem raschen zuwinken quittieren. Gusti, bzw. sein Flugzeug, konnte ich schon von weitem ausmachen, obwohl er sich in diesem Moment in schwindelerregende Höhe hinaufgeschraubt hatte. Auch er winkte freudig, als ich zum ‚Endanflug‘ in den Feldweg zum Fluggelände abbog. Sein Kopf hing ihm schwer im Nacken, musste er doch weit hinaufschauen. Während ich meine sieben Sachen auslade und auf’s Gelände bugsiere, setzte er mit seinem Rotmilan zu einer rasanten aber ebenso perfekten Landung an. Nach ein paar Wortwechsel begab ich mich zur Kante, Rudercheck. Hoppla, was entdecke ich? Eine hängende Bremsklappe, neiiin! Mithilfe des prüfendes Blickes von Gusti, konnte der ‚Schaden‘ rasch ausgemacht und behoben werden, phuuu… Noch einmal Glück gehabt! Wie hätte es mich gewurmt, bei solch schönen und feinen Bedingungen nur zuschauen zu müssen, habe ich doch nur dieses eine Modell mitgenommen, mein Fliegerle für alle Fälle.
Im Begleitflug von Gusti’s neuem Xplorer und später mit seinem leuchtorangenen Sprite, übergab ich dann mein blau-weisses freudebereitendes Konstrukt aus Kohlefaser seinem Element. HERRLICH! Kam ich zwar in den letzten Monaten öfters in den Genuss von Höhenflügen in der Ebene, war dieses Hangkantenfliegen wieder mal ein Erlebnis der besonderen Art. Auf Augenhöhe oder teils bewusst gerne darunter, gings von links nach rechts und zurück, mal rasant und dann wieder gemächlich mit gesetzten Wölbklappen. Das ist Segelflug der intensiven Art, einfach schön.
Die Sonne, die Froburgerpiloten kennen es zu genüge, stand schon sehr tief und man muss manchmal schon Acht geben, nicht in den glimmenden Feuerball zu blinzeln. Umso schwieriger, wenn man dann zusätzlich noch einhändig fliegen will, damit die andere Hand noch ein paar Fotos schiessen kann; möchte man doch seine Kollegen etwas „gluschtig“ machen ;-).
Um 21:20 Uhr bemerkte ich urplötzlich, dass das Wetter buchstäblich hinter meinem Rücken eine 180° Wende vollbracht hatte; grelle Blitze zuckten durch dunkle Wolken und ein erster Donner war auch schon auszumachen. Uiuiui, gefährlich, so exponiert neben einem sowieso schon blitzgeplagten Baum zu stehen! Notgedrungen zur Landung angesetzt, beendete ich mein gelungenes Vorhaben und setzte zur Heimreise an, diesmal ohne Stau versteht sich.