Paul Fiechter (* 20. April 1932 – † 16. Juli 2024)

Bei Paul ist es viel einfacher seine erste Erwähnung in den Protokollen des MSV Froburg zu finden. Als Gründungsmitglied wird er bereits bei den ersten ausserordentlichen Versammlungen als Aktuar erwähnt. Paul war also einer der Männer, welchen wir es zu verdanken haben, dass wir so ein lässiger Verein mit einem so tollen Gelände sind. Als es in Hauenstein noch Restaurants gab, die geöffnet waren, hat es sich Paul nicht nehmen lassen, für den Stammtisch in der Linde eine Stammtischkennzeichnung in Form eines Felsens mit daran entlang gleitendem Segler herzustellen. Lange konnte man dieses Kunstwerk in der Vitrine des damaligen Stammlokals, Restaurant Linde, in Hauenstein bewundern. Nach langem hin und her bei den Restaurants, und in Ermangelung eines geeigneten Stammlokales, landete die Stammtischkennzeichnung bei mir. Hier hat es in einer Vitrine einen Ehrenplatz bekommen. Paul war also ein Mann der Tat. Davon zeugen auch die Herstellung und der Vertrieb seiner legendären Schwerpunktwaagen. Mit einfachen Mitteln und sauber gelötet, hat er eine einwandfrei funktionierende Waage angeboten. Der Clou an der Waage sind die Bleistift-Gummis, welche er als Schutz für das Modell und Rutschsicherung verwendet hat. Ich verwende Pauls Waage heute noch sehr gerne.

Paul wurde nach der Aufgabe der Funktion als Aktuar 1989 zum Ehrenmitglied ernannt.
Paul war ein Liebhaber von neuen Fluggeländen. Er genoss die Flugausflüge, u.a. mit Gusti, auf den Gnipen.

Paul war auch ein sehr eifriger Reparierer. Sein selber konstruiertes Modell mit einem Wortmann-Profil, in der damaligen Zeit ein Exot, liess es sich nicht nehmen, mit einer Tanne auf der Hohen Winde zu kollidieren. Wobei zu bemerken ist, dass Paul nicht selber an der Fernsteuerung hantierte. Paul reparierte das Modell und dieses flog dann zu einem späteren Zeitpunkt erfolgreich.
Auch war Paul ein Modellflugzeug-Finder. Nachdem Gusti sich kurzzeitig von einem Passagierflugzeug ablenken liess, verlor er seinen TRAGI aus den Augen. Als sich der TRAGI dann auf einem Baum niedergelassen hatte, wollte Gusti bereits einen ihm bekannten Baumkletterer organisieren, welcher ihm das Modell doch da runterholen wolle. Nachdem Gusti aber den Platz des Elends gesucht hat, war Paul schon zur Stelle und hat ihm das lädierte Modell übergeben. Gusti war der Meinung, dass sich Paul einen Finderlohn verdient habe und hat ihm den TRAGI überlassen. Paul hat den TRAGI repariert und ist damit auch auf der Froburg damit geflogen.

Paul war anfänglich regelmässig in den Fluglagern auf dem Rämisgummen. Paul blieb dem Gummen, und insbesondere dem Restaurant Erika sehr verbunden. Er liess es sich, wenn möglich nicht nehmen, jedes Mal wenn ein Lager war, dasselbige, bzw. die Modellflugkollegen zu besuchen und bei dieser Gelegenheit auch noch gleich im Erika etwas feines zu essen. Das Dessert, jedoch, nahm er immer auf dem Heimweg in Trubschachen im Café des Heimatmuseums ein. Wie er mir einmal erzählt hat, sei es dort besonders heimelig und gut.

Nach dem Tod seiner geliebten Frau war Paul häufiger auf der Froburg anzutreffen. Zum einen um sich vom Schmerz abzulenken, zum anderen um mit alten Kollegen gemeinsame Zeit zu verbringen und über Gott und die Welt zu diskutieren.

Mir wird Paul als ein sehr angenehmer Zeitgenosse in Erinnerung bleiben. Er war für mich damals, zusammen mit den anderen Gründungsmitgliedern, ein Motivator weiter zu machen, nach meinen vielen Brüchen. Darum fliege ich immer noch Modelle. Auch habe ich im Erika gerne mit Paul philosophiert und über aktuelle Themen diskutiert.

Allen Angehörigen und engen Freunden wünschen wir viel Kraft um diese schwere Zeit zu überstehen. Im Namen des gesamten Modellsegelflug Vereins Froburg spreche ich Ihnen unser allertiefstes Beileid aus.

Ein sehr trauriger Präsident.

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